Biber und Artenvielfalt

Biber fördern Artenvielfalt – auch jenseits der Wasserlinie

Biber verändern als Landschaftsgestalter die Landschaft nach ihren Bedürfnissen – Dämme und die daraus resultierenden Stauteiche, Burgen und die durch Baumfällungen entstehenden Lichtungen sind die Folge.
Besonders in den großflächigen Wäldern der Eifel schaffen sie so neue Lebensräume für viele Arten.

Neue Ergebnisse einer Studie der Biologischen Station im Kreis Düren zeigen, dass nicht nur wassergebundene Tierarten, wie Amphibien vom Biber profitieren, sondern auch Tiergruppen, die gar nichts mit Gewässern zu tun haben, nämlich Heuschrecken.


Sumpfschrecke: Eine Seltenheit der Biberlichtungen

Dank Biber: Offenlandheuschrecken im Wald

Da die meisten Heuschrecken sehr wärmebedürftig sind, bevorzugt die Mehrzahl in Mitteleuropa offene bis halboffene Lebensräume; wirkliche Waldheuschrecken sind selten. Allerdings sind die Lebensraumansprüche von Art zu Art im Detail sehr unterschiedlich, was oft besonders mit den Eiern zusammenhängt. Bei vielen Arten brauchen die Eier mehrere Jahre bis sie schlupfreif sind – da ist es schon sehr bedeutend, dass sie in einem hinsichtlich Wärme und Feuchtigkeit passenden Umfeld liegen.

Die nun vorliegende Studie der Biologischen Station zeigt, dass erstaunlich viele, z.T. seltene, Heuschreckenarten die Biberlichtungen besiedeln – das Artenmspektrum reicht von äußerst feuchtigkeitsbedürftigen (z.B. Sumpfschrecke) bis hin zu sehr trockenheits- und wärmeliebenden Arten (z.B. Blauflügelige Ödlandschrecke). Die Biberlichtungen unterscheiden sich auch deutlich von anderen Offenlandlebensräumen im Wald, wie Schlagfluren oder kleinen Talwiesen.

Damit zeigt sich, dass Biberlichtungen auch für Charakterarten der extensiv genutzten Kulturlandschaft besiedelt werden; Biberwiesen sind also ein Primärlebensraum dieser Offenlandarten in Mitteleuropa.


Bergmolche: Profiteure der Biber

Molche in Massen

Nachdem die Ergebnisse einer ersten Studie inzwischen veröffentlicht sind, liegen nun die Ergebnisse weiterer Untersuchungen zum Thema „Biber und Amphibien“ vor: So hat Kathrin Weinberg im Rahmen ihrer Diplomarbeit die Vorkommen von Berg- und Fadenmolchen in Biberteichen untersucht. Das Ergebnis: Beide Arten profitieren ungemein von den Biberaktivitäten: In den 22 untersuchten, im Durchschnitt etwa 600m² großen Biberteichen konnten insgesamt 3.118 Berg- und 7.899 Fadenmolche gefangen werden.

Fazit

Die daraus ermittelte Größe der Vorkommen beläuft sich auf insgesamt fast 6.000 Bergmolche bzw. mehr als 17.700 Fadenmolche. Ohne die Biber gäbe es dort allenfalls wenige Dutzend Tiere. Dies ist nicht nur gut für die bedrohte heimische Amphibienwelt, sondern hat auch tief greifende positive Effekte auf so anspruchsvolle Tierarten wie Iltis, Schwarzstorch und Ringelnatter.

Biberforschung

Die Biologische Station im Kreis Düren beschäftigt sich ausgiebig mit den Effekten des Bibers auf die Artenfilfalt. Mehr dazu finden Sie in der Rubrik Biberforschung

"Hallo ich bin Bobo, einer der 400 Biber, die in der Nordeifel leben. Auf dieser Seite könnt Ihr alles über meine Freunde und mich erfahren. Und wenn Ihr Fragen habt, schickt einfach eine mail an: Biberbobo"

Ein Projekt der Biologischen Station Düren, gefördert durch: